Historische Zementdachziegel von 1903
D-74861 Neudenau
Die Dacheindeckung ist der oberste Abschluss eines Dachaufbaus, der aus mehreren Schichten besteht. Je nach Aufbau des Dachs befinden sich unter der Dacheindeckung die Tragkonstruktion, Folien (Dampfsperre und/oder Dampfbremse bzw. Unterdach), Dämmungen etc.
Im Wesentlichen gibt es vier Arten von Dacheindeckungen: Natürliche (Tondachziegel, Schiefer, Reet, Bitumenschindeln), Künstliche (Betonziegel, Kunststoff) Metallische (Titanzink, Kupfer, Aluminum) und Verbundwerkstoffe (Faserzementplatten). Aber auch Glasdächer sind denkbar.
Außer der Ästhetik (und den Vorgaben des Bebauungsplans) kommt es bei der Entscheidung auf zwei wesentliche Faktoren an: Die Dachneigung und die Langlebigkeit. Da das Dach auch bei Wind Regensicher sein soll, muss verhindert werden, dass das Regenwassser unter die Dacheindeckung laufen kann. Mit herkömmlichen Dachziegeln ist ab etwa 30° Dachneigung Schluss. Bis zu 22° gibt es dann noch spezielle Flachdachpfannen, die am Auflager mehrere Falze haben um das Wasser am Eindringen zu hindern. Bei Schiefer und Betondachsteinen ist ebenfalls (je nach Deckungsart) bei 22° Schluss. Wer ein flacheres Dach hat, muss auf Bitumenschindeln, und Kunststoffplatten (bis etwa 15°) oder Trapezprofile, Industriestehfalz u. ä. ausweichen.
In Bezug auf die Haltbarkeit, liegt ein Reetdach mit lediglich ca. 20 Jahren am unteren Ende der Haltbarkeit. Schiefer und Aluminium teilen sich den Spitzenplatz mit ca. 90 Jahren. Dazwischen liegen Bitumen (etwa 25 Jahre), Betonziegel und Kunststoff (je ca. 30 Jahre), gefolgt von Faserzementplatten und Edelstahl (ab 40 Jahre). Das wohl am häufigsten Verwendete Dacheindeckungsmaterial Tondachziegel bringt es auf etwa 60 Jahre. Die Metalleindeckungen Titanzink, Kupfer und Aluminium folgen mit etwa 75 Jahren Lebensdauer. Da die Haltbarkeit jedoch von vielen Faktoren abhängt, können dies nur grobe Richtwerte sein.