Kreislaufwirtschaft im Bauwesen

Die Bauwirtschaft ist einer der ressourcenintensivsten Sektoren und spielt eine wichtige Rolle im Klimawandel. Das Konzept der Kreislaufwirtschaft (Circular Economy) bietet mit einer zirkulären Wertschöpfung ökologische, ökonomische und soziale Vorteile.

Der Bausektor ist einer der ressourcenintensivsten Wirtschaftsbereiche. Jedes Jahr werden laut Statischem Bundesamt 520 Millionen Tonnen Baumaterialien hergestellt. Davon werden 130 Millionen Tonnen, d.h. 25%, entsorgt, obwohl diese wiederverwendet werden können. Dabei werden wichtige Ressourcen wie z.B. Sand knapp.

Die Bauindustrie spielt auch eine wichtige Rolle im Klimawandel: mit der Verursachung von 25% des weltweiten CO2-Austoßes ist die Bauwirtschaft einer der größten Treibhausgas-Emittenten der Welt.

Daher ist die Einführung von zirkulären Wertschöpfungsketten nach den Konzepten der Kreislaufwirtschaft in vielerlei Hinsicht sinnvoll: Ökologisch, ökonmisch als auch sozial. Leider steht die Bauwirtschaft noch am Anfang dieser Transition. Im folgenden möchten wir einen Einblick in die Konzepte der Circular Economy mit Fokus auf die Bauwirtschaft geben.

Idee der Kreislaufwirtschaft

Die grundlegende Idee der Kreislaufwirtschaft (auch Circular Economy genannt) ist, sich von einer Linearwirtschaft, in der Güter aus Rohstoffen produziert, verkauft, verbaut und entsorgt werden, hin zu einer Kreislaufwirtschaft zu entwickeln. In der Kreislaufwirtschaft werden, wie bereits der Begriff erklärt, die Güter nach der Nutzung nicht entsorgt, sondern als Sekundär-Rohstoffe wieder zurück in den Kreislauf gebracht und weiter genutzt.

Natürlich gibt es viele verschiedene Material- und Energiekreisläufe. Manche Stoffe können unendlich rezykliert werden, andere verlieren mit der Zeit an Qualität oder werden verbraucht. Das Ziel ist, alles so lange wie möglich weiter zu nutzen und dabei keinen Abfall oder Emissionen entstehen zu lassen. Diesen Wandel weg von der "Wegwerf"-Gesellschaft zu einer zirkulären Wertschöpfung erreichen wir durch Konzepte wie Teilen (Sharing), Wiederverwenden (Reuse), Aufarbeiten (Upcycling), Reparieren (Repair) und Recyceln (Recycling). Eine wichtige Voraussetzung für die Schließung der Kreisläufe ist das Design. Bereits bei der Gestaltung von Produkten muss geplant werden, wie die Einzelteile nach der Nutzung weiter verwendet werden können.

Vergleich der Linearwirtschaft mit der Kreislaufwirtschaft (Von Ökologix - Eigenes Werk, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=27644939)

Kreislaufwirtschaft beim Bauen in Deutschland

Die erste große Initiative für eine Kreislaufwirtschaft im Bausektor wurde 1995 auf den Weg gebracht. Seitdem besteht der Verbund "Kreislaufwirtschaft BAU" der deutschen Baustoffindustrie, der Bauwirtschaft und der Entsorgungswirtschaft. Das Ziel des Verbundes ist die Förderung der Kreislaufwirtschaft im Bauwesen.

Seit 2000 wird alle zwei Jahre ein Monitoring Bereicht veröffentlicht, welcher sich die Stoffströme der Baustoffe anschaut und entsprechende Daten veröffentlicht.

2019 wurde der aktuelle Monitoring Bericht veröffentlicht, welcher hier gefunden werden kann.

Bericht der Kreislaufwirtschaft Bau über die Bauabfälle in Deutschland

Eine weitere Initiative in der Baubranche ist das bauteilnetz Deutschland, welches von Ute Dechanstreiter gegründet wurde. Durch verschiedene Bauteilbörsen in Bremen, Berlin und Hannover wurden wichtige Projekte auf den Weg gebracht um die Kreislaufwirtschaft im Bereich Bauen zu fördern.

Ihre Erfahrungen hat Ute Dechanstreiter in dem Buch "Bauteile wiederverwenden – Werte entdecken" zusammengefasst, welches im oekom Verlag bestellt werden kann.

Bauteile wiederverwenden – Werte entdecken von Ute Dechantstreiter

Seit dem "European Green Deal" und dem Klimapaket der Bundesregierung steht der Immobiliensektor unter mehr Druck. Das Klimaschutzprogramm fokussiert sich auf die Reduzierung der Treibhausgasemissionen im Gebäudesektor. Wichtige Maßnahmen sind u.a. die Steigerung der Energieeffizienz und der Ausbau erneuerbarer Energien. Eine Berücksichtigung der Materialflüsse ist leider noch nicht im notwendigen Umfang erfolgt. Immerhin hat das Bundesumweltamt das Potenzial des Urban Mining, der Rohstoffgewinnung in der Stadt und aus bestehenden Gebäuden, bereits erkannt.

restado als Plattform der Kreislaufwirtschaft

restado ist eine Plattform zum Kaufen und Verkaufen von übriggebliebenen Baustoffen. Als Startup der Kreislaufwirtschaft setzen wir uns für die Wiederverwendung von Baustoffen ein, um sie im Kreislauf zu halten und damit den CO2-Austoß der Baubranche zu verringern. Wir bieten eine große Auswahl an Baustoffen, wie z.B.  Altholz, Steine, DämmaterialTüren oder Fenster. Die Baumaterialien können nach unserer bauspezifischen Suchfunktion gefiltert werden oder z.B. nach Stadt angezeigt werden lassen. Wer selbst Material übrig hat, kann auf restado Baustoffe verkaufen. Neben der Funktion des Marktplatz für Baustoffe bietet restado auch die Möglichkeit, Bautipps im Ratgeber Bauen nachzuschauen.

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