Was ist die “Kreislaufwirtschaft” und “Circular Economy”?
Die Kreislaufwirtschaft* (engl.: Circular Economy) ist ein Wirtschaftsmodell, in dem alle Ressourcen durch ständige Wieder- und Weiterverwendung so lange wie möglich erhalten bleiben. Das Ziel der Kreislaufwirtschaft ist, immer den höchsten Nutzen und Wert zu erhalten und so die Produktion von Abfällen und Emissionen und den Verlust von Energie auf ein Minimum zu reduzieren.
Die Kreislaufwirtschaft* (engl.: Circular Economy) ist ein Wirtschaftsmodell, in dem alle Ressourcen durch ständige Wieder- und Weiterverwendung so lange wie möglich erhalten bleiben. Das Ziel der Kreislaufwirtschaft ist, immer den höchsten Nutzen und Wert zu erhalten und so die Produktion von Abfällen und Emissionen und den Verlust von Energie auf ein Minimum zu reduzieren. Die geschlossenen Energie- und Materialkreisläufe werden u.a. durch das Design langlebiger Produkte und Konstruktionen, Reparatur, Sanierung, Wiederverwendung, Instandhaltung, Teilen und Leasing erreicht.
*in Deutschland steht Kreislaufwirtschaft für die Abfallindustrie, meint aber eigentlich die zirkuläre Wertschöpfung und wird in letzter Zeit auch so verwendet.
Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft
Im Moment leben wir in einem linearen System, der Wegwerfgesellschaft. Das Abfallkommen in Deutschland steigt, wir produzieren jährlich 417 Millionen Tonnen Müll. Pro Einwohner fallen 455 Kilogramm Haushaltsabfälle an. Noch mehr Abfälle produziert die Bau- und Abbruchindustrie: sie ist für mehr als die Hälfte des gesamten Abfalls verantwortlich! Aufgrund der guten Baukonjunktur nehmen die Bau- und Abbruchabfälle sogar zu. Unser derzeitiges Modell basiert auf billigen, leicht zugänglichen Materialien und Energie. Auch “geplante Obsoleszenz” (absichtliche Planung von Produkten, die leicht kaputt gehen oder veralten, damit neue Produkte gekauft werden müssen) unterstützt diese “Konsumieren und dann Wegwerfen”-Mentalität.
Die Vorteile der zirkulären Wertschöpfung
Durch den schnellen Anstieg der Bevölkerung benötigen wir stetig mehr Rohstoffe. Diese sind aber nicht unendlich verfügbar sondern werden knapp – viele Vorkommen unseres Planeten sind fast erschöpft (z.B. Sand!). Eine intelligentere Nutzung der Rohstoffe bringt nicht nur den Vorteil, weniger Ressourcen zu verschwenden, sondern reduziert auch unsere Abhängigkeit von anderen Ländern und die Umweltbelastungen durch Treibhausgase. Die Vermeidung von Abfällen, ökologisches Design und Wiederverwendung von Ressourcen ermöglicht erhebliche Nettoeinsparungen (€€ und CO2) und steigert die Wettbewerbsfähigkeit, schafft neue Jobs und Innovationen.
Kreislaufwirtschaft und Recycling – oder Downcycling?
Bei dem Wort “Kreislaufwirtschaft” denken viele Deutsche an Recyclingquoten und Mülltrennung. Das hängt mit der Einführung des “Grünen Punkts” und des Kreislaufwirtschaftsgesetzes in den 90er Jahren zusammen. Die Idee, die Kosten der Entsorgung dort anfallen zu lassen, wo sie entstehen, eine Verantwortung der Verpackungsproduzenten und deren Rücknahmeverpflichtung ist bis heute ein Vorbild für Abfallvorschriften weltweit. Deutschland wurde Recycling-”Weltmeister”. Es ist richtig, wir verursachen im weltweiten Vergleich sehr viel Abfall – und wir sortieren ihn vor der Entsorgung. Doch werden nach dem Mülltrennen tatsächlich Kreisläufe geschlossen und Materialien wiederverwertet oder werden die Ressourcen verschwendet? Export, Entsorgung und Verbrennung deutschen Abfalls in allen Teilen der Welt und die tatsächlich äußerst geringen Recyclingquoten wurden zu lange verkannt. Das deutsche Recyclingsystem wurde aufgrund der “Schummelquoten” sogar für gescheitert erklärt. Der Begriff “Re-cycling” (dt.: Rückführung in den Kreislauf) wird häufig als Überbegriff für alle Arten der Wiederverwertung und erneuter Nutzung von Abfällen verwendet. Dabei findet in den meisten Fällen eigentlich ein “Downcycling” statt: z.B. wird Bauschutt im Straßenbau eingesetzt statt in neuen Gebäuden, wird also unter Wert eingesetzt. Nur wenige Abfälle können nach der Zerlegung in die Grundkomponenten wiederverwertet werden. Tatsächlich 100% wiederverwendete oder rezyklierte Materialien in geschlossenen Stoffkreisläufen sind bis jetzt eher eine Seltenheit. Ganz genau genommen werden die Begrifflichkeiten “Kreislaufwirtschaft” und “Recycling” also sehr häufig mehrdeutig verwendet.
Circular Economy und zirkuläre Wirtschaft
Im Englischen wurde der Begriff “circular economy” von der EllenMacArthur Foundation geprägt und steht für den Prozess des Umdenkens, den Übergang des derzeitigen Modells der linearen Rohstoffgewinnung zu einem Kreislaufmodell, das Wachstum neu definiert und sich auf positive gesellschaftsweite Vorteile konzentriert. Es beinhaltet die schrittweise Entkopplung der Wirtschaftstätigkeit vom Verbrauch endlicher Ressourcen und die Gestaltung eines abfallfreien Systems. Das Kreislaufmodell basiert auf dem Übergang zu erneuerbaren Energiequellen und baut wirtschaftliches, natürliches und soziales Kapital auf. Es basiert auf den folgenden drei Prinzipien:
- Verzicht auf Abfall und Umweltverschmutzung
- Produkte und Materialien in Gebrauch halten
- Regenerierung natürlicher Systeme
Als deutsche Übersetzung dieses Begriffs der “circular economy” und um das richtige Verständnis der Kreislaufwirtschaft zu vermitteln, verwenden wir gern die Begriffe “Zirkulärwirtschaft”, “zirkuläre Wirtschaft” und “zirkuläre Wertschöpfung”.
Auch das Business Modell von restado.de basiert auf zirkulärer Wertschöpfung: durch die Vermittlung wiederverwendbarer Baustoffe verlängern wir die Lebensdauer der Produkte, verringern dadurch den Bedarf neuer Ressourcen und vermeiden zusätzlich Abfall. Mehr über Kreislaufwirtschaft im Bauwesen erfährst du auf dem Restado Blog und “Über uns”.
Links
https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Umwelt/Abfallwirtschaft/_inhalt.html
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2020/06/PD20_195_321.html
https://eu-recycling.com/Archive/18288
https://www.onpulson.de/lexikon/geplante-obsoleszenz/
https://www.kalaydo.de/blog/recycling-upcycling-downcycling/
https://www.gruene-bundestag.de/themen/umwelt/deutschland-ist-nicht-recyclingweltmeister