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Wichtige Baustoffe für einen Kamin 1

@Adobe Stock, Lilli, #246243422

Wohlige Wärme und das Knistern, der eigene Kamin verströmt eine sehr besondere Atmosphäre. Egal, ob Wohnung oder das eigene Haus – dessen Einbau steht auf der Wunschliste immer wieder ganz oben. Die Installation eines Kamins hat aber auch wirtschaftliche Vorteile. Statt mit teurem Gas, Strom für die Wärmepumpe oder Öl zu heizen, kann Holz genommen werden, also ein nachwachsender Rohstoff.

Eigenheimbesitzer haben finanziell die Nase vorn, wenn das Holz für den Kamin günstig bezogen wird. Es muss nicht gleich der eigene Wald sein. Ein guter Draht zu Forstbetrieben, Waldpacht oder der Erwerb eines Holzsammelscheins sind nur drei Beispiele, wie Holz in den Kamin kommt. Klar muss dieser erstmal installiert werden. Hier tauchen schnell Fragen auf, mit denen Eigenheimbesitzer so gar nicht gerechnet haben. Der Kaminofen ist nämlich nur ein kleiner Teil des Projekts Kamin im Wohnzimmer.

Kamin planen – freistehend oder Einbaukamin

Wie aufwändig der Einbau des Kamins wird, welche Kosten anfallen und wie der Materialeinsatz aussieht, entscheidet sich immer während der Planung – sprich in welcher Form der Kamin realisiert werden soll. Generell lassen sich an diesem Punkt zwei Gruppen unterscheiden:

  • freistehender Kamin
  • Einbau-Kaminofen.

Beide verlangen einen unterschiedlich hohen Planungs- und Einbauaufwand. Das hat jedoch nicht nur designtechnische Gründe: Ganz primär wird dadurch die Basis für einen rundherum sicheren Betrieb gelegt. Und nur, wenn diese gelegt ist, darf der Kamin – ungeachtet der Bauweise – überhaupt in Betrieb genommen werden. Denn vor dem ersten Anfeuern steht eine umfassende Überprüfung durch den bevollmächtigten Bezirksschornsteinfeger. 

Aus diesem Grund sei auch dringend geraten, jegliches Kaminprojekt von Anfang an durch diesen Profi begleiten zu lassen. Nur so lässt sich garantieren, dass alles normgerecht und sicher ist. Der schönste Kamin wird zur Enttäuschung, wenn der Schornsteinfeger die Abnahme und somit Betriebserlaubnis versagt, weil irgendein Detail nicht beachtet wurde – und sei es nur, weil der Kamin für den Schornsteindurchmesser zu leistungsfähig ist.

Daher gilt hier besonderes Augenmerk: Auch, wenn es im ersten Moment einfach aussieht – der nachträgliche Einbau eines Kaminofens ist und bleibt eine Aufgabe für Profis. Vielleicht kommt der Aufbau auch noch für versierte Heimwerker in Frage. Wer hier auch nur leichte Zweifel hinsichtlich der eigenen Fähigkeiten hat, lässt besser die Finger vom DIY- Einbau des Kamins.

1. Freistehender Kamin – einfacher zu installieren

Dass freistehende Kaminöfen leichter einzubauen sind, liegt auf der Hand. Hier sind alle wichtigen Baugruppen und Elemente bereits im Kaminofen verbaut. Eigentlich muss dieser nur noch aufgestellt und angeschlossen werden. Als Vorbereitung sind die baulichen Rahmenbedingungen zu prüfen, da bestimmte Anforderungen gelten.

  1. Der Boden darf nicht brennbar sein
  2. Der Boden muss die höhere Last statisch aufnehmen können
  3. Funkenschutz ist zu gewährleisten
  4. Die Wand hinter dem Kamin darf nicht brennbar sein

Besonders in Bezug auf die Wand und den Fußboden kann es zu Problemen kommen, die sich nur mit erhöhtem Aufwand aus dem Weg räumen lassen. Schwimmender Estrich oder die eingebaute Fußbodenheizung sind zwei problematische Fußböden.

Der Funkenschutz und Strahlungssicherheitsbereich (Wärmestrahlung) ist recht einfach zu realisieren. Bleibt noch eine Überprüfung der Wand, die gewisse Hitzeschutzeigenschaften zu erfüllen hat.

2. Einbaukamine – oft mit hohem Aufwand nachträglich installiert

Kamine, welche förmlich mit der Wand verschmelzen sind optisch ein echtes Highlight und werten das Wohnklima auf. An diesem Punkt wird der Wohncharakter mit einem hohen Aufwand beim Einbau der Kaminöfen erkauft – auch im Hinblick auf die Planung. Grundsätzlich gelten alle schon beim freistehenden Kamin angesprochenen Punkte.

Darüber hinaus kommt als zusätzlicher Aufwand die Kaminverkleidung dazu. Diese muss allen wesentlichen Sicherheitsanforderungen genügen. Auch ist das Aufstellen des Kaminofens mit einem höheren Arbeits- und Materialeinsatz verbunden, da die Kaminöfen in der Regel noch auf die richtige „Arbeitshöhe“ gebracht werden müssen.

Als Baustoffe für die Verkleidung kommen folgende Optionen infrage:

  • Schamottesteine
  • Lavasteine
  • Klinker
  • Kaminbauplatten

Für den Einbaukamin kann es komplizierter werden, einen entsprechenden Platz zu finden. Der Rauchabzug muss in jedem Fall sicher anzuschließen sein. Zu überlegen ist an dieser Stelle auch, ob Einbaukamine nicht über einen Flexschlauch an andere Räume angebunden werden und sich damit eine zusätzliche Komponente zur Raumheizung aufbauen lässt.

Kamin aufbauen – die Komponenten 

Wichtige Baustoffe für einen Kamin 2@Adobe Stock, deepwhite, #166623920

Kaminöfen sind grundlegend ähnlich aufgebaut. Herzstück ist immer eine Brennkammer mit integriertem Aschefang. Dieser wird regelmäßig geleert, er sollte also in jedem Fall frei zugänglich sein. Welche Komponenten für den Kamin gebraucht werden, hängt vom Typ und Aufbau ab. Und natürlich davon, wie der Fußboden aussieht.

Beispiel: Einige Einbaukamine haben spezielle Drehstützen, welche beim Einbau auf besonderen Drehtellern ruhen. Andere Kamine brauchen ein zusätzliches Auflager. Für schwimmenden Estrich mit eingebauter Fußbodenheizung werden Eigenheimbesitzer wahrscheinlich auf Drehstützen setzen müssen, welche direkt in den Fußboden eingebracht werden und die Last auf die Rohbetondecke übertragen.

Auf den Fußboden kommt ein Funkenschutz. Dieser muss ausreichend groß bemessen sein. Eine Fläche von 60 cm zuzüglich der Feuerraum-Öffnung x 50 cm sollte mindestens abgedeckt werden, es kann aber auch großzügiger geplant sein. Als Material kommen nur nicht brennbare Unterlagen in Frage.

  1. Verkleidung des Kamins

Natürlich muss nicht nur der Untergrund für den Kamin feuerfeste Eigenschaften mitbringen. Ganz wichtig sind besondere Anforderungen an die Verkleidung. Hierfür stellt der Handel spezielle Kaminbauplatten – etwa aus Calciumsilikat – zur Verfügung. Achtung: Neben der leichten Verbaubarkeit ist die Stabilität der verbauten Platten hier sehr wichtig.

  1. Anschluss des Rauchabzugs

Dieser Punkt ist lebenswichtig. Jeder Kaminofen muss in Deutschland abgenommen werden, da sonst das Risiko einer Rauchvergiftung entstehen kann. Generell sollte der Anschluss eines Kamins nie selbst übernommen, sondern den Profis überlassen werden. Für die Abnahme sind die örtlichen Schornsteinfeger immer der erste Ansprechpartner.

Für den Anschluss stehen spezielle Kits zur Verfügung. Je nach Situation können aber auch sehr individuelle Lösungen nötig sein. Aus diesem Grund ist vorab nicht genau abschätzbar, welche Rohre für den Rauchabzug gebraucht werden. Ein Grund, die Planung jenen Kamin-Experten zu überlassen.

Wichtig: Dass der Punkt Anschluss eines neuen Kamins nicht einfach selbst übernommen werden sollte, liegt auch an den Strafen. Wer seinen Kaminofen ohne Abnahme betreibt – einfach, weil der Schornsteinfeger davon keinen Wind bekommen soll – riskiert eine saftige Strafe. Deren Höhe kann sich auf bis zu 5.000 Euro belaufen. Es ist am Ende besser und sicherer einmal alles richtig zu machen. Im Rahmen einer professionellen Abnahme kann die Sicherheit abschließend bewertet werden. Hier übrigens ein kleiner Tipp: Neben dem Rauchmelder sollte spätestens jetzt auch an eine Absicherung gegen Kohlenmonoxid gedacht werden. Beides gibt es im Handel unter Umständen auch einfach als Kombiprodukt.

  1. Ofen verkleiden 

Die Verkleidung des Kaminofens besteht eigentlich aus zwei Teilen: Der später sichtbaren Verkleidung und einer Abschirmung zur Wand. Hier wird im Regelfall mit speziellen Kaminplatten gearbeitet, die einerseits leicht und einfach zu verarbeiten sind. Auf der anderen Seite kommt es hier auch darauf an, dass die Platten später stabil bleiben und sich auch durch die Hitze nicht verformen.

Zuerst wird dabei von der Wand nach außen und von unten nach oben gearbeitet. Wichtig ist, dass der Kaminsockel und die Platten zusammenpassen. Neben den Platten kann auch zu einer Verkleidung mit Porenbeton-Steinen, Klinker oder Schamottesteine gegriffen werden. Bei der Materialauswahl ist immer auf Feuersicherheit zu achten.

Sobald die Verkleidung abgeschlossen ist, kann diese einfach verputzt und gestrichen oder mit Dekorplatten verblendet werden. Achtung: Alles, was an den Putz angebracht wird, ist eine zusätzliche Belastung. Es ist vorher zu klären, wo die Grenzen der verbauten Materialien liegen.

Achtung: Vor der Inbetriebnahme ist auch noch zu prüfen, ob die Brennkammer bereits mit Schamotte-Steinen ausgelegt ist. Diese müssen einfach nur in den Brennraum gelegt werden – fertig. Entweder gehören diese auf Maß geschnitten zum Kamin oder werden einfach separat erworben.

Fazit: Mit einem guten Plan zum eigenen Kamin

Mit dem Kamin werden die eigenen vier Wände aufgewertet. Viele Eigenheimbesitzer träumen davon, einen hochwertigen Einbaukamin im Winter anzufeuern. Bevor es so weit ist, steckt eine Menge Planung in dem Projekt. Und es braucht nicht nur den Einbaukamin. Fußboden und Wände müssen auf Feuersicherheit geprüft werden, es braucht eine aufwendige Verkleidung und natürlich auch den Anschluss des Kaminofens an den Rauchabzug. Was auf keinen Fall vergessen werden darf: Den neuen Kamin abnehmen zu lassen. Sonst ist selbst ein fachmännisch verbauter Ofen schlicht illegal.

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