VEKA Softline Kunststoff-Fenster
D-35447 Reiskirchen
Es muss nicht unbedingt ein vollwertiger Bauernhof sein, der den Besitzer wechselt. Bis vor nicht allzu langer Zeit gehörte ein bisschen Nebenerwerbs-Landwirtschaft zur Lebensrealität vieler Landbewohner – und damit landwirtschaftliche (Neben-)Gebäude. Manche Käufer solcher Häuser werden zwar schon bei der Vertragsunterzeichnung ganz genau wissen, was sie da mit Stall, Scheune und Co. anstellen möchten. Für andere hingegen ist das erst einmal nur jede Menge zusätzlicher umbauter Raum. Und in dem schlummern viel mehr Möglichkeiten, als so mancher denkt.
Option 1: Exakt so weiternutzen
Wenn ein Stall einst Schweine und Hühner beherbergte oder auf der Tenne zwar kein Stroh mehr gedroschen, aber noch jede Menge Heu, Korn und Werkzeuge gelagert wurde, dann sind beide Bauten zumindest theoretisch dazu geeignet, es ebenso in Zukunft wieder zu tun. Speziell wer sich ein solches Haus mit dem Wunsch von Gärtnern und Selbstversorgung zugelegt hat, sollte daher überlegen, ob er überhaupt eine Nutzungsänderung anstrebt.
Fakt ist:
Natürlich. Mitunter muss zuvor etwas modernisiert werden. Das gilt für die Elektrik ebenso wie die Dacheindeckung oder andere Teile der Bausubstanz. Aber prinzipiell spricht absolut nichts dagegen, diese Bauten wieder ihrer ursprünglichen Verwendung zuzuführen.
Option 2: Zur Unterstützung von Autarkie verwenden
Große Dachflächen, viel und womöglich nicht durch Wände unterbrochener Platz im Erdgeschoss; vielleicht sogar ein weiteres Stockwerk. Mit solchen Features können Nebengebäude mächtig dazu beitragen, sein Leben im Allgemeinen unabhängiger zu machen.
Fangen wir auf dem Dach an: Je nach Lage und Sonneneinstrahlung könnte es der perfekte Ort sein, um dort via Photovoltaik Strom zu erzeugen. Wenn diese Grundbedingungen gegeben sind, dann böte sich eine solche Nutzung sogar generell an – ungeachtet dessen, was sonst mit den Gebäuden geschieht.
Die einfachste Basis hierfür sind Balkonkraftwerke. Entgegen ihrer landläufigen Bezeichnung eignen diese sich nicht nur für die Balkonmontage, sondern können, ganz im Gegenteil, hochflexibel installiert werden – und benötigen nicht mal einen Elektriker, um angeschlossen zu werden. Das kann beispielsweise schon genügen, um den gesamten Stromverbrauch dieser Zusatzgebäude in Eigenregie zu erzeugen.
Und was könnte unter dem Dach geschehen? Nun:
Option 3: Party-Räumlichkeiten
In den normalen Räumlichkeiten des Hauses zu feiern, hat gewisse Nachteile. Vor allem diese: Es muss erst alles aufwendig „partytauglich“ gemacht werden. Und eine Normalnutzung ist nur nach dem Aufräumen wieder möglich. Bedenkt man dann noch, wie viele Anlässe es in einer Familie quer durchs Jahr gibt, kann eine Nutzung der Räumlichkeiten als Partyzentrum oder regelrechte Privatkneipe absolut sinnvoll sein.
Denn hier kann alles auf diesen Zweck optimiert werden. Im Zweifelsfall muss nur der Kühlschrank bestückt und Geschirr ausgelegt werden, und die Party kann steigen. Zwar sind mitunter größere Umbauten nötig, um alles wohnlich zu machen, dafür jedoch kann ein dedizierter Partyraum die Lebensqualität beträchtlich steigern – und sei es nur für ein Feierabendbier.
Option 4: Werkstatt und Lager
Viele Besitzer von Altbauten entwickeln meist früher oder später gewisse Selbermacher-Attitüden – oft zwangsläufig, weil es in alten Gebäuden meist immer etwas zu tun gibt. Angesichts dessen dürfte es vielleicht keinen besseren Ort auf dem ganzen Grundstück geben als Stall oder Scheune:
Neben der mitunter gegebenen Notwendigkeit, die Elektroinstallation zu erneuern und die Werkstatt mit 400 Volt Kraftstrom zu versorgen, besteht die größte Schwierigkeit oft nur darin, sich ein sinnvolles Layout einfallen zu lassen, um optimal arbeiten zu können.
Option 5: XL-Garage
Landwirtschaftliches Gerät braucht eine Menge Platz. Das gilt selbst dann, wenn hier früher nur im kleinen Stil Landwirtschaft betrieben wurde und deshalb ein kleiner Einachsschlepper genügte – statt eines vollwertigen Traktors.
Zudem ist dieser viele Platz für Fahrzeuge zugänglich. Das wiederum kann sich als großer Gewinn erweisen:
Vielleicht ist die frühere Nutzung ja auch eine Inspiration, es abermals so zu tun. Ein kleiner Einachser, der sich flugs zwischen Pflug, Fräse und Anhängerzugmaschine umwandeln lässt, ist definitiv schon bei zurückhaltendem Nutzgärtnern äußerst hilfreich.
Option 6: Zusatzwohnraum oder Wohnraumreserve
Der Rohbau ist bekanntlich der teuerste Einzelposten eines jeden Bauprojekts. Das heißt, selbst wenn Stall oder Scheune aus verschiedenen Gründen „meilenweit“ von einem Wohnraum entfernt sind, dann weisen sie doch schon zumindest die kostspieligste Grundlage dafür auf.
Zwar ist es nicht gestattet, solche Nutzräume ohne Weiteres in Wohnraum umzuwandeln. Mit einer Genehmigung ist jedoch alles möglich. Damit bieten sich gleich mehrere wohnraumbezogene Optionen:
Falls es sich um eine touristisch attraktive Region handelt, wäre es zudem noch eine Option, hierin eine Ferienwohnung zu errichten. Doch Vorsicht: Das Thema Kurzzeitvermietungen wird aufgrund des Wohnraummangels von vielen Kommunen mittlerweile sehr kritisch gesehen. Echte Verbote gibt es bislang zwar nur in Großstädten, dennoch sollte ein solcher Plan zuvor erst mit den örtlichen Behörden abgestimmt werden.
Option 7: Abriss – in schonender Form
Für manche Menschen sind Scheunen und Stallungen die Erfüllung eines Traumes. Für andere sind sie jedoch nur Vergeudung von anderweitig benötigtem Platz auf dem Grundstück. Nicht zuletzt kann mitunter die Bausubstanz durch den Zahn der Zeit so schlecht geworden sein, dass eine Sanierung nicht einmal mehr ansatzweise kostenneutral durchzuführen wäre.
Tatsächlich kann es in solchen und anderen Fällen – und sofern nicht irgendwelche Denkmal-Statuten dagegensprechen – ebenso eine tragfähige Option sein, einfach die Bagger rollen zu lassen.
Allerdings: Abriss sollte definitiv nicht mit „Tabula Rasa“ übersetzt werden. Zwischen den Schindeln der Dacheindeckung, den darunterliegenden Balken und den möglichen Ziegeln der Wände können die alten Baumaterialien sehr gutes Geld wert sein. Definitiv sind sie deshalb viel zu schade, um einfach durch brachiales Vorgehen zerstört und in einen Bauschutt-Container geworfen zu werden. Daher kann es sich unbedingt lohnen, den umgangssprachlichen Abriss eher als kontrollierten Rückbau anzugehen, der so viele der alten Materialien wie möglich in nutzbarem Zustand erhält.