Abdichtung gegen Bodenfeuchtigkeit

Bauteile im Erdreich müssen vor Bodenfeuchtigkeit geschützt werden. Diese kann entweder bahnenförmig durch Aufbringen einer Abdichtung mittels Bitumen- oder Kunststoffabdichtungsbahnen erfolgen, oder mit Hilfe einer spritz- bzw. streichbaren Flüssigabdichtung erfolgen.

Wenn sich ein Bauteil im Erdreich befindet, ist in jedem Fall zumindest mit Bodenfeuchtigkeit zu rechnen, je nach Bodenbeschaffenheit auch mit Stau- bzw. Sickerwasser. Hinzu kommt im Sockelbereich auf jeden Fall noch sogenanntes Oberflächenwasser aus Regen und Schneefall (zum Beispiel bei befestigten Flächen) und Spritzwasser. Aus diesem Grund muss ein Gebäude bis mindestens 15 cm über Erdgleiche auf jeden Fall gegen eindringendes Wasser geschützt werden.
Bei der Festlegung der Anforderungen an die Abdichtung sind unter anderem die Bodenart (zum Beispiel bindiger bzw. nichtbindiger Boden), die Geländeform (zum Beispiel Hanglage) und der höchste Grundwasserstand ausschlaggebend.
Sofern man nicht bereits im Rohbau diese Bauteile mit einem wasserdichten Beton hergestellt hat (sogenannte „weiße Wanne“), sind andere konstruktive Maßnahmen notwendig, um ein dauerhaft dichtes und schadensfreies Gebäude zu erhalten.

Hierfür gibt es neben der bereits erwähnten „weißen Wanne“, bei der der Beton die Funktion der Abdichtung mit übernimmt, noch die Möglichkeit, auf der Aussenwand eine zusätzliche Abdichtungsschicht aufzubringen. Diese muss dann jedoch wegen Ihrer Empfindlichkeit gegen mechanische Beschädigung (u.a. beim Verfüllen des Arbeitsraumes) durch eine Noppenbahn (Achtung: 3-lagig, Folienseite zur Abdichtung!), Dämmplatten o.ä. geschützt werden.
Diese kann entweder bahnenförmig durch Aufbringen einer Abdichtung mittels Bitumen– oder Kunststoffabdichtungsbahnen erfolgen, oder mit Hilfe einer spritz- bzw. streichbaren Flüssigabdichtung erfolgen.

Passende Baustoffkategorien

Abdichtung mit Bitumenschweißbahn

Hier wird zunächst ein Bitumenvoranstrich auf die Aussenwände aufgebracht. Darauf werden Bitumenschweißbahnen der Qualität G200S4 überlappend aufgebracht. Im Sockelbereich muss eine Dreiecks- bzw. Flaschenkehle angeordnet werden, damit die Schweißbahn hier nicht um 90 Grad abgeknickt wird und dadurch bricht.
Die Abdichtung ist waagerecht bis an das Sockelende heranzuführen und wegen der Gefahr der Hinterläufigkeit 10 cm senkrecht nach unten zu führen. Um hier das brechen der Bitumenbahn zu verhindern, sind hier die oftmals scharfen Kanten vorher zu durch abschleifen zu brechen.

Vorteil:
Nach dem Aufbringen der Abdichtungsbahn und des mechanischen Schutzes kann sofort mit der weiteren Arbeiten, wie z. Bsp. der Arbeitsraumverfüllung begonnen werden.

Nachteil:
Sehr arbeitsintensiv und damit teuer.

Abdichtung mit kunststoffmodifizierten Bitumenmassen

Hier erfolgt der Flächenauftrag in drei Schichten. Zunächst wird der Voranstrich aufgetragen. Auf diesen wird die erste Lage der Bitumendickbeschichtung aufgetragen und das Gewebe eingearbeitet. Wie bei der Bitumenschweißbahn ist eine Hohlkehle an Innenecken und das Herstellen einer Fase an Aussenecken zwingend notwendig. Auch hier muss die Abdichtung wegen der Gefahr der Hinterläufigkeit an vorspringenden Fundamenten 10 cm senkrecht nach unten zu führen.

Vorteil:
Auf Grund der einfachen handwerklichen Tätigkeit durchaus etwas, was der begabte fachfremde Handwerker selbst ausführen kann, wenn er sich an die Ausführungshinweise der Produkthersteller hält.

Nachteil:
Es sind unter anderem Mindestschichtdicken einzuhalten. Diese sind für das Funktionieren der Abdichtung unabdingbar und müssen daher zwingend erreicht werden, was eine gewisse Übung erfordert, da diese zerstörungsfrei nur über den Materialverbrauch erfasst werden kann.

Da die Durchtrocknungszeit je nach Witterung mindestens ca. 3 Tage beträgt, kann in dieser Zeit nicht weiter gearbeitet werden. Wenn das Material noch nicht vollständig ausgetrocknet ist besteht außerdem die Gefahr, dass sich die davor aufgebrachte Schutzschicht in das noch weiche Material drückt und dadurch die Mindestdicke der Abdichtung unterschritten wird.

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