Bei manchen Häusern ist es nicht mehr als ein Stellplatz vor oder neben dem Haus. Bei anderen Gebäuden kann es jedoch zu einer regelrecht umfassenden Freifläche werden, die Straße, Haus, Garage und vieles mehr miteinander verbindet. Hier, wo regelmäßig Menschen gehen, Autos parken und zwischen Fahrrad und Schubkarre verschiedene andere Geräte mit Rädern rollen, ist es definitiv nötig, sich bereits frühzeitig für eine Oberfläche zu entscheiden. Denn es gibt viele Materialien und andere Herangehensweisen – alle nicht nur mit eigenem Look, sondern diversen Vor- und Nachteilen versehen.

Wichtige Vorbedingung: Öffentliche Vorgaben und Einschränkungen

Auf den folgenden Zeilen werden wir verschiedene Möglichkeiten portraitieren. Ihnen allen gemein ist, dass sie je nach Kommune, Baugebiet und ähnlichen Faktoren lediglich theoretischer Natur sein können. Etwa, weil der Bebauungsplan dagegenspricht oder eine bestimmte Wahl eine zu große Oberfläche versiegeln würde.

Deshalb unser Rat: Immer erst bei den zuständigen Stellen schriftliche Genehmigungen einholen, bevor ein womöglich folgenschwerer Fehler begangen wird – denn unter anderem drohen Abrissverfügungen und mitunter gar Strafzahlungen.

1) Asphalt

Mancher mag Asphalt zwar eher bei der Gestaltung öffentlicher Straßen und Plätze verorten. Doch zumindest bei größeren Einfahrten und Höfen kann die anthrazitfarbene, glatte Deckung durchaus wirtschaftlich durchgeführt werden. Zudem ist es sogar ein einem derart kleinen Maßstab möglich, auf verschiedene nachhaltige Weisen vorzugehen – hier darf und kann vom großmaßstäblichen Einsatz der Technik abgeschaut werden. 

Das geht etwa durch Verwendung von recyceltem Asphalt oder der nötigen Untergrundmaterialien. Hierbei zeigt sich ein Vorteil der Einfahrt: Sie muss nicht solchen extremen Dauerbelastungen standhalten wie eine öffentliche Straße. Dadurch ist hier deutlich mehr möglich.

Vorteile AsphaltNachteile Asphalt
Geschlossene, glatte OberflächeStarke Erwärmung unter Sonneneinstrahlung
Kaum Probleme mit UnkrautKaum optische Gestaltungsspielräume
Vergleichsweise leichte InstandsetzungStarke Flächenversiegelung
Hohe Haftreibung selbst bei NässeOptisch eher geringe Attraktivität
Kaum PflegeaufwandRecht teure, aufwendige Errichtung
Hohe Robustheit bei starker BeanspruchungKann bei großer Hitze weich werden
Einfache Reinigung von Laub bis Schnee

2) Verbundpflaster

Modernes Verbundpflaster basiert meist zu einem hohen Grad auf Beton, der als Grundmaterial für die Pflastersteine genutzt wird. Dadurch sind hinsichtlich der Form- und Farbgebung nur wenige Grenzen gesetzt. Beides dürfte ein wichtiger Grund sein, warum Verbundpflaster eine sehr häufig für Einfahrten und Höfe genutzte Option ist – wenngleich Pflaster nicht frei von Nachteilen ist.

Übrigens: Einige Firmen bieten seit ein paar Jahren Verbundpflaster“steine“ an, die in Wahrheit aus Kunststoff und Holz bestehen. Dementsprechend sieht ein derart gepflasterter Hof aus, als würden hier buchstäblich hölzerne Steine liegen. 

Vorteile VerbundpflasterNachteile Verbundpflaster
Große gestalterische Vielfalt (Farbe & Form)Anfällig für Unkraut in Fugen
Gewisse DrainagefähigkeitenKann sich allmählich verschieben/absenken
Vergleichsweise leichte InstandsetzungEher hohe Flächenversiegelung
Hohe Haftreibung selbst bei NässeJe nach Geometrie schwierig zu kehren
Gute Robustheit bei starker Beanspruchung
Vergleichsweise günstiger (Material-)Preis

3) Natursteinpflaster

Natursteinpflaster, etwa das bekannte Katzenkopf- bzw. Kopfsteinpflaster, bestehen stets, der Name verrät es, aus Natursteinen. Diese wurden industriell in eine mehr oder weniger geometrische Form gebracht. Den meisten Produktvarianten ist gemein, dass sie absichtlich geometrisch nicht so perfekt sind, wie es bei Verbundpflastersteinen der Fall ist. Dadurch ist jeder Stein einzigartig.

Hinsichtlich der Materialien gibt es viele Optionen, sie reichen von Basalt über Muschelkalk bis zu Granit. Überdies gibt es eine gewisse Formenvielfalt. So ist es durchaus möglich, ein Natursteinpflaster zu kreieren, das wie unregelmäßige Bruchsteine aussieht – also eine sehr naturbelassene Optik hat, sehr ähnlich einer Bruchsteinmauer.

Vorteile NatursteinpflasterNachteile Natursteinpflaster
Große gestalterische Vielfalt (Farbe & Form)Anfällig für Unkraut in Fugen
Gewisse DrainagefähigkeitenKann sich allmählich verschieben/absenken
Vergleichsweise leichte InstandsetzungEher hohe Flächenversiegelung
Je nach Stein hohe HaftreibungJe nach Geometrie schwierig zu kehren
Gute Robustheit bei starker BeanspruchungMaterial deutlich teurer als Verbundpflaster
Natürlicher bzw. Vintage-LookTeilweise bei Nässe extrem rutschig
Gefährlich für Schuhabsätze

4) Rasenpflastersteine

Rasenpflastersteine, auch bekannt als Rasengittersteine, ähneln in vielerlei Hinsicht dem Verbundpflaster. Dies beginnt bei Beton als Grundmaterial (wenngleich es mittlerweile ebenso Elemente aus Kunststoff gibt) und erstreckt sich über viele Details der Verlegung. Der große Unterschied: Wo Bewuchs bei Verbundpflastersteinen eine ungeliebte Erscheinung ist, ist er bei Rasenpflastersteinen zentrales Merkmal.

Durch ihre Formgebung enthalten sie zirka faustgroße, geometrisch geformte Löcher. Diese werden nach der Verlegung häufig mit Mutterboden befüllt und anschließend mit Samen versehen – in der überwiegenden Mehrheit solchen einer robusten, belastbaren Rasensorte. Je nach Grashalmlänge entsteht dadurch ein dichter Bewuchs, bei dem man die Steine kaum noch sieht. Dennoch bleibt der Untergrund tragfähig sowie befahr- und belastbar.

Allerdings: Trotz des Namens müssen diese Steine nicht mit Rasen begrünt werden. Ebenso ist es möglich, die Hohlräume mit Split oder Kies unterschiedlicher Körnungsgrade zu befüllen.

Vorteile RasenpflastersteineNachteile Rasenpflastersteine
Hohe Drainagefähigkeit (wenig Versiegelung)Können bei Nässe matschig werden
Natürliche Optik durch BewuchsReifen können Bewuchs beschädigen
Vergleichsweise leichte InstandsetzungNur mit Rasenwerkzeug zu kehren
Gewisse optische VielfaltGefährlich für Schuhabsätze
Gute Robustheit bei starker BeanspruchungNur unter freiem Himmel anwendbar
Vielfältige Bepflanzungsoptionen
Pflegeleicht durch Rasenmäher
Durch große Elemente schnell verlegt

5) Schotter oder Kies

Eine geschotterte oder gekieste Einfahrt verbinden viele mit luxuriösen Gebäuden. Allerdings ist diese Oberflächenvariante definitiv nicht nur auf derartige Immobilien beschränkt. Außerdem überzeugt sie nicht nur durch ihre Optik, sondern eine enorme Versickerungsfähigkeit: Bei einem entsprechend gestalteten Bett können hier selbst größere Wassermengen sehr rasch versickern – ähnlich schnell wie bei lockerem Mutterboden. Plus: Mit entsprechenden Formsteinen als Untergrund können sie praktisch unsichtbar stabilisiert werden.

Doch sind Schotter und Kies (der Unterschied bezieht sich primär auf die Körnungsgröße) tatsächlich die ultimative Oberfläche für Einfahrten und Höfe? Leider nein, denn es gibt durchaus einige starke Nachteile.

Vorteile Schotter/KiesNachteile Schotter/Kies
Enorme DrainagefähigkeitSehr leicht durch Reifen/Schuhe verdrängt
Sehr simple „Verlegung“Ständiger Pflegeaufwand mit Rechen
Extrem leichte InstandsetzungSchwierig sauber zu halten
Gewisse optische VielfaltSehr anfällig für unerwünschten Bewuchs
Edle AnmutungWenig griffig (rutscht bei Belastung rasch weg)
Je nach Steinsorte Staubbelastung

6) Beton

Wenn es um eine sehr pflegeleichte und selbst extremen Belastungen gegenüber langjährig standhafte Oberfläche für Hof und Einfahrt geht, dann ist Beton wohl die einzige echte Alternative neben Asphalt. 

Eine sorgfältig durch Profis zirka 20 Zentimeter dick betonierte Oberfläche, für die ein hochwertiger Zement verwendet wurde, überdauert nicht nur zig Jahrzehnte, sondern wird selbst schwersten Fahrzeugen gegenüber nicht nachgeben.

Viele Vor- und Nachteile ähneln denjenigen von Asphalt. Daher im Folgenden nur diejenigen Punkte, die den Beton besonders auszeichnen.

Vorteile BetonNachteile Beton
Kann vielfältig eingefärbt werdenMuss durch Profis gegossen werden
Verschiedene Oberflächen möglichHoher Preis für entsprechende Güteklassen
Sehr leichte InstandsetzungBenötigt mitunter Dehnungsfugen
Extreme Robustheit und TragfähigkeitSehr schwierig wieder zu entfernen
Vollkommen frei gießbarOhne angeraute Oberfläche sehr rutschig
Spezialbeton kann wasserdurchlässig seinMitunter teure Versiegelung nötig

7) Stempelbeton

Dieses Material ist im Prinzip nur eine Variante einer normal betonierten Einfahrt. Daher wird sie an dieser Stelle nur der Vollständigkeit halber genannt. Beim sogenannten Stempelbeton handelt es sich um eine solche Oberfläche, die vor dem Ende des Abbindungs- und Aushärtungsprozesses mit speziellen Stempeln behandelt wurde.

Dadurch entsteht eine dreidimensionale Anmutung. Sie kann beispielsweise so wirken wie Verbundsteinpflaster – jedoch ohne dessen Verlegungsaufwand und mit nur wenigen Millimetern tiefen Fugen, in denen sich kaum Grünbelag bildet.

Der maßgebliche Unterschied zum glatten Beton ist die größere optische Vielfalt, die mitunter gar nicht nach Beton aussieht – selbst auf den zweiten Blick.

8) Rasen- und Fahrstreifen-Mix

Hierbei handelt es sich ebenfalls nur um eine Untervariante. Tatsächlich lässt sie sich jedoch mit allen bislang vorgestellten Materialien durchführen. Grundgedanke ist der einer Rasenfläche, in der sich nur schmale Streifen eines festen Untergrundmaterials befinden. Gerade breit genug, damit durchschnittliche Autoreifen darauf passen.

Das soll die naturbelassene Optik einer Rasenfläche mit deutlich größerer Robustheit und Tragfähigkeit, dort, wo sie benötigt wird, kombinieren. In der Praxis muss aber nicht nur eine sehr sorgfältige Planung erfolgen, sondern ordentlich gearbeitet und stets entsprechend gefahren werden. Denn es genügt schon, wenn die Reifen nur wenige Male übers Gras fahren, um es an diesen Stellen deutlich sichtbar zu beschädigen.

Plus: Solange es keine größere feste Fläche seitlich der Ausstiege und hinter dem Kofferraum gibt, werden sich dennoch rasch Spuren des ständigen Betretens an derselben Stelle zeigen. 

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